TENNEALE 2005
Bergheimat
Ein Kultur- und Umweltprojekt mit den Künstlern:
Christoph Aigner (Text, Fotos) Hubert Lampert (Skulptur) Michael Mittermayer (Druck) Silke Maier (Fotos, Soundarbeit) Sarah Schlatter (Fotos) Nikolaus Walter (Fotos) Sunhild Wollwaage (Installation)
Studie Naturlebensräume Nenzing:
Wissenschaftliches Team: DI Georg Rauch, Mag. Georg Amann, Mag. Karin Holzer-Vötsch
Vernissageredner: Karlheinz Pichler
Kurator: Helmut Schlatter
Wollwaage Sunhild
Aigner Christoph
Maier Silke
Hubert Lampert
Nikolaus Walter
Sarah Schlatter
Michael Mittermayer
Die tenneale´05 widmet sich dem Thema
Bergheimat. Von der kleinbäuerlichen Kultur zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Natur-Lebensräumen
Über viele Jahrhunderte hat die kleinbäuerliche Kultur das Leben im gesamten Alpenraum geprägt. Heute erleben wir ihren dramatischen Niedergang. Im neunzehnten Jahrhundert lebten etwa 75% der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Mechanisierung und Industrialisierung hat den Anteil der bäuerlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung in den letzten hundert Jahren kontinuierlich sinken lassen. Spätestens in den 60er Jahren hat die Mechanisierung auch die kleinbäuerliche Kultur erfasst. Heute beträgt der Anteil der bäuerlichen Bevölkerung etwas mehr als zwei Prozent. Die kleinen Bauern vermochten sich über Jahrhunderte hinweg gegen alle Katastrophen zu behaupten, Hungersnöte ebenso zu überdauern wie Kriege, Ausbeutung, Epidemien oder Naturkatastrophen, der Mechanisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft wie den damit verbundenen Versprechen hatten sie nichts entgegenzusetzen.
Mögen Bauern auch in Vorarlberg zu einer Minderheit geworden sein, so verdankt sich vieles in diesem Land der kleinbäuerlichen Kultur. (aus: Strick, Besamungsset, Badeanzug.
Ein Nachruf auf die kleinbäuerliche Kultur, Bernhard Kathan, erscheint in „Kultur“, Juli 2005)
In der Ausstellung „Strick, Besamungsset, Badeanzug. Das Alte und das Neue“ setzt sich Bernhard Kathan, Alltagsforscher, Innsbruck/Fraxern, mit den Veränderungen der kleinbäuerlichen Kultur in den letzten Jahrzehnten auseinander. Es sind beredte 40 Objekte zu sehen, die einen anderen Blick auf die Welt der kleinen Bauern erlauben. Sensen und Gabeln fehlen.
Über den Sommer beschäftigen sich KünstlerInnen aus Vorarlberg, Wien und Liechtenstein schwerpunktmäßig mit Natur-Lebensräumen in der Umgebung von Nenzing. Vom 1.-10. Oktober sind die Ergebnisse in der Ausstellung „Bergheimat. Eine künstlerische Annäherung“ in der artenne zu sehen. Parallel dazu präsentieren Schülerinnen der Volks- und Hauptschule Nenzing, die sich vom Frühjahr bis zum Sommer mit den Natur-Lebensräumen im Unterricht beschäftigt haben, ihre Arbeiten.
Mit Mag. Karin Holzer und Mag. Georg Amann konnten zwei Biologen und mit DI Georg Rauch ein Raumplaner gewonnen werden, die ihre wissenschaftliche Studie im Auftrag der Marktgemeinde Nenzing zu den Natur-Lebensräumen in Nenzing in der Ausstellung im Oktober präsentieren werden. Dieses Expertenteam wird bereits am Samstag, den 2. Juli um 18 Uhr, eine geführte Wanderung auf die „Galetscha“ anbieten.
Lesungen sowie Filmangebote zum Thema Berge/Heimat/Bauern ergänzen das Programm.