Eröffnung Ausstellung Sommerfrische im Himmel
Nenzing, 14. August 2009
Sehr geehrte Besucher, liebe Freunde,
ich begrüße alle sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Sommerfrische im Himmel“.
Seit 1994 findet das jährlich wiederkehrende Ausstellungsprojekt „Tenneale“ in der Artenne Nenzing statt. 2008 wurde ein Entwicklungsprozess für diese bis dahin private Initiative in das EU-Leader-Förderprogramm der Vorarlberger Landesregierung aufgenommen. In in diesem Zusammenhang Der Verein „Artenne Nenzing“ wurde im Herbst 2008 gegründet und versteht sich als Plattform für Kunst und Kultur im ländlichen Raum. An dieser Stelle möchte ich Landesstatthalter Mag. Wallner und Dr. Walter Vögel von der Agrarbezirksbehörde des Landes herzlich begrüßen und mich beim Land Vorarlberg – der Kulturabteilung – sowie der Agrarbezirksbehörde für die Unterstützung bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch Mag. Bernhard Maier, der uns mit Rat und Tat bei der Abwicklung unterstützt. Das EU-Leader Programm fördert die regionale Entwicklung im ländlichen Raum. In der Artenne ist es die Adaptierung des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes. Dieses soll zu einem Ort der Auseinandersetzung mit regionaler Kultur und zeitgenössischer Kunst werden. Das Projekt „Sommerfrische im Himmel“ veranschaulicht diese Symbiose recht eindrucksvoll.
Es ist ein Kulturprojekt, in dem sich die Bevölkerung aktive mit der eigenen Kultur auseinandersetzt, das aber zugleich den Blick nach Außen öffnet bzw. von Außen einen Blick auf Nenzing zulässt, indem Freunde und Gäste ob als Künstler/in oder Urlauber/in einbezogen werden. Heimisch fühlen sich im Nenzinger Himmel nicht nur Einheimische, sondern auch jene, die jährlich seit Jahrzehnten ihren Urlaub dort verbringen.
Dem Umbruch von der Alpnutzung zum Feriendorf galt im Wesentlichen unser Interesse beim historischen Teil der Ausstellung. Dieser Entwicklung geht eine generelle gesellschaftliche voraus. Im 19. Jahdt. brachte die Industrielle Revolution gewaltige Umwälzungen, die auch vor Nenzing nicht Halt gemacht haben. Das Was und Wie können Sie in der Ausstellung nachvollziehen. Danken möchte ich den Historikern aus Nenzing – Mag. Hubert Frommelt und Dr. Elmar Schallert, die uns mit ihrem Wissen und ihren Sammlungen unterstützt haben. Ein großer Fundus stammt auch aus dem Privatarchiv von Otto Marte, der in diesem Haus Dorf- und Familiengeschichte gesammelt und publiziert hatte. 1981 erschien sein umfangreiches Buch zur Geschichte der Landwirtschaft von Nenzing, in der auch der Nenzinger Himmel eine wichtige Rolle gespielt hat. Ein Reader zur Ausstellung mit vielen Texten, persönlichen Dokumenten und den Beschreibungen zu den Bildern auf den Tischen wird demnächst folgen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Leihgeber, Interview- und Gesprächspartnern/innen, ohne die dieser Teil der Ausstellung nicht möglich gewesen wäre.
Bedanken möchten wir uns bei den Institutionen:
- Agrargemeinschaft Nenzing
Alpenverein, Sektion Nenzing
Bergrettung Nenzing
Montafoner Museen
Landesarchiv Vorarlberg
Hedwig Scherrer Stiftung, St. Gallen
Vorarlberger Landesbibliothek
Vorarlberg Tourismus
Wirtschaftsarchiv Vorarlberg
Wir danken für historisches Material (Texte, Postkarten, Bilder und Fotos) den Privatpersonen:
- Ammann Rosmarie
Ammann Rudolf
Fehse Gertrud
Frommelt Hubert
Fuetscher Käthe
Greussing Robert
Gambs Elfriede
Gassner Rosmarie
Getzner Manfred und Hans
Holzer Herta
Häfele Gottfried
Kaufmann Martina
Kositz Hermann
Lutz Wilfried
Maier Martin
Maier Rene
Müller Agathe
Rudolf Anit
Scherer Marianne
Schallert Hans
Schallert Werner
Schallert Ferdinand
Scheffler Brigitte
Schmidt Josef und Irma
Schmidt Martin
Schlatter Helmut und Hildegard
Steiner Hans
Tenschert Johannes
Terzer Siegbert
Tschann Paula
Tiefenthaler Marzellin
Walter Thomas
Den Interviewpartnern
- Greussing Robert
Morik Josef
Dr. Blöchlinger Alex, Pater
Arch. Scheffler Brigitte
Arch. Scheffler Ulli
Arch. Scheffler Eva
DI Schmidt Josef
Schmidt Irma
Grass Luise
Ammann Magdalena
Maier Ida
Dr. Jussel Guntram
Dr. Wolfgang Fehse
Hummer Bruno
Paoli Christina
Lutz Anton
Schallert Christoph
Gassner David, Simon, Moana
Ender Alinia, Isabella
Gambs Ben, Harry
Kraxner Felix
Nussbaumer Leonie
Morscher Simon
Dödl Simon
Niggli Jakob, Sebastian
Der Nenzinger Himmel hat - so wie viele andere Orte im Land auch – eine Geschichte, die nicht nur von Arbeit, Freizeit oder Idylle geprägt ist.
Während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft waren die Berge für viele jüdische und politische Flüchtlinge die letzte Hoffnung in die Freiheit zu gelangen, dazu zählte auch das Gebiet um die Schesaplana, wohl auch der Nenzinger Himmel, wie wir erst in den letzten Tagen vor der Ausstellungseröffnung noch aus Briefen von Hedwig Scherrer erfahren haben. Hedwig Scherrer war eine Schweizer Künstlerin, ihr Vater kaufte Ende der 1880er Jahre die heutige Albrecht Hütte unter der St. Rochus-Kapelle. Hedwig Scherrer verbrachte einige Sommer mit zahlreichen Gästen und Freunden im Nenzinger Himmel und hat auch eine große Sammlung von Bildern hinterlassen, die den Nenzinger Himmel zum Thema haben. An dieser Stellte möchte ich Peter Zünd von der Hedwig Scherrer Stiftung für die Bereitstellung von Unterlagen herzlich danken.
Auftragsarbeiten von Künstlerinnen und Künstlern zeigen die Alpe und das Feriendorf nochmals aus einer anderen Perspektive, die uns Co-Kuratorin Mag. Stefania Pitscheider-Soraperra nun erläutern wird.
Helmut Schlatter
Obmann
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