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Refugium Karton


eine teatro caprile Produktion in Kooperation mit ARTENNE Nenzing

offene Generalprobe / Presseaufführung am 2. Juni.
Aufführungen: am 3.;5. und 6. Juni 2020, 19 Uhr 30

Weitere Aufführungen 2. und 3. Oktober 2020 in Lana (Südtirol), sowie 2021 in Wien.
Regie Andreas Kosek
Kunstobjekte und Bühnenbild Alois Galehr
Musik Magdalena Fingerlos
Spiel Katharina Grabher und Andreas Kosek


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Foto: Maria Steinberger

Für das Motto „HEIMAT“ bringt teatro caprile eine Bearbeitung von Prosatexten aus dem Buch „Ich kritzelte das Akazienwäldchen in mein Heft“ des in Serbien lebenden ungarischsprachigen Autors Ottó Tolnai (Jahrgang 1940) in das adaptierte „Tenn“, den Kunstraum ARTENNE.
In und mit den Kunstobjekten „Refugium Karton“ des Künstlers Alois Galehr spielen Katharina Grabher, Andreas Kosek und die Frastanzer Geigerin Magdalena Fingerlos vom Ensemble „die Chromantischen“. Sprache, Musik, Objekte und Raum als eigenständige Stimmen verschmelzen zu einer sich gegenseitig lauschenden und antwortenden Komposition.
Das Stück „von den Rändern Europas“ (K.M.Gauß) verleiht jenen Stimme und Gesicht, die zwar oft mitten unter uns leben, doch kaum anders denn als „Arbeits“-MigrantInnen wahrgenommen werden. Ein Stück auch über das Altwerden in agrarisch geprägten Landschaften.

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Foto: Maria Steinberger

Nach einem Leben als Spargelstecherin in Deutschland kehrt die Frau mit ihrem toten Gatten, verpackt als illegaler „Beifahrer“, im PKW (ein Sujet aus vielen Balkangeschichten), zurück in ihr altes Haus im serbischen Dorf. Wo in der Fremde und einer bestehenden Ehe noch Wünsche und (Auf)begehren waren, existieren in der ehemaligen Heimat keine Bindungen mehr, die Träume denken sich vom Ende des Lebens her und verlaufen sich in mitgebrachten Kartons und bunten Papieren. In diese, von den Verheißungen einer bunten Warenwelt zeugenden Versatzstücke, in die aus Teilen der Einbauküche seiner Mutter gestalteten Artefakte Alois Galehrs, Objekte der Erinnerung und Reflexion weiblicher Lebenswelten, zieht sich die Frau immer mehr zurück.
Der Mann hingegen zeigt auf skurrile und drastische Weise die Lebensbedingungen einer Landarbeiterexistenz in der Heimat, der Vojvodina, selbst. Er, der niemals im Ausland war und für den am anderen Ufer der Theiß schon eine unbekannte Welt liegt, erscheint in der „Bar zu den sechs Eutern“ mit seinem Fahrrad. Dieses verankert er – wie wir es tatsächlich gesehen haben - am Tresen, denn draußen könnte es gestohlen werden. Und dann schwadroniert er über seine gescheiterten Ehen, seine kruden Vorstellungen über Frauen und seine genitalen Unfälle. Er, der schon als Kind zum Viehhüten vom Vater an den Zaun genagelt wurde, fristet sein Leben zwischen Schafherden, und träumt vom „Mümmeln im Mösenmoos“. Er kann „aus allem eine Geschichte machen, aus jedem Scheiß“. Ein Narr, der uns vor Augen führt, daß „Kafka wohl Realist war“ (Georg Lukács).
Durch die einmalige Architektur der ARTENNE agieren die Figuren auf getrennten Ebenen, doch für das Publikum gleichermaßen sichtbar. In ihren ineinander verschnittenen Monologen beschwören sie jenen Rand Europas herauf, an dem des Westeuropäers Geographie oft genug endet. Irgendwo zwischen Salzsteppe und Tiefebene dekonstruieren die beiden Desperados ihre Lebensentwürfe und Hoffnungen in einer melancholischen und zugleich brutalen Poesie, zum Weinen traurig und zum Brüllen komisch.

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Foto: Maria Steinberger

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